Anleihen: Herausgeber und Anleihentypen
Staatliche und industrielle Anleihen
Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die neben einer vertraglichen Zahlung von Zinsen auch die Rückzahlung des Nominalkapitals garantieren. Daneben gibt es jedoch auch noch den Typ der Wandelanleihe.
Anleihen von öffentlichen Stellen
Hierunter versteht man Staaten und auch einzelne Bundesländer. Diese können Anleihen herausgeben, die dann über die Banken an die einzelnen Anleger verkauft werden. Allgemein gelten solche Anleihen als sehr sicher, aber man sollte sich den Herausgeber genauer anschauen. Anleihen von Ländern wie beispielsweise Griechenland können nicht mehr als sehr sicher bezeichnet werden. Möglicherweise müssen solche Anleihen als recht unsicher eingestuft werden.
Die höhere Sicherheit (Bonität) des Schuldners führt dazu, dass dieser im Vergleich zu anderen Schuldnern niedrigere Zinsen bezahlen muss. Anleihen werden von sogenannten Rating-Agenturen bewertet. Dabei sind Anleihen mit den Bewertungen AAA+ als die sichersten Anleihen anzusehen. Anleihen mit den Bewertungen DDD- hingegen beinhalten das Risiko, dass Zinszahlungen ausbleiben können. Es besteht sogar das Risiko, dass das Kapital nicht zurückgezahlt wird.
Industrieanleihen
Diese Anleihen werden von Aktiengesellschaften (auch Banken sind Aktiengesellschaften) herausgegeben und garantieren feste Zinszahlungen und die Rückzahlung des Nominalkapitals. Man muss aber wissen, dass die Anleihen im Insolvenzfalle zu gewöhnlichen Insolvenzforderungen werden, die nur noch quotal bedient werden.
Es werden also auch die Anleihegläubiger so bedient, wie den sonstigen Insolvenzgläubiger. Wenn es also dem Herausgeber (Fachausdruck: Emittent) wirtschaftlich schlecht geht, sind auch die Zinszahlungen und Kapitalrückzahlungen gefährdet.
Wandelanleihen
Diese Anleihen weisen im Regelfall niedrigere Zinsen aus als gewöhnliche Industrieanleihen. Sie beinhalten das Recht oder die Pflicht, die Anleihen in Aktien der Gesellschaft umzuwandeln. Solange die Umwandlung nicht als Pflicht Bestandteil der Anleihe ist, kann die Umwandlung zur Realisierung erheblicher Kursgewinne führen. Kursverluste können, soweit keine Umwandlungspflicht besteht, nicht entstehen, da immer noch die Einlösepflicht am Ende der Laufzeit existiert. Bei einer Umwandlungspflicht hingegen kann es zu Kursverlusten kommen.
Liquiditität und Kursschwankungen
Alle Arten von Anleihen werden an der Börse gehandelt und sind somit aus Anlegersicht sehr liquide Geldanlagen, weil diese börsentäglich in Bargeld umgewandelt werden können, indem man diese Papiere an der Börse verkauft. Dieser Vorteil ist aber auch mit Risiken verbunden. So führen Zinssteigerungen im Regelfall zu Kursverlusten, während Zinssenkungen zu Kursgewinnen führen.
Handelt es sich am Anleihen in einer fremden Währung können die Veränderungen der Währungskurse zu Gewinnen oder zu Verlusten führen. Hält man die Anleihen bis zum Fälligkeitstermin hat man einen Anspruch auf 100%-ige Rückzahlung des Anlagebetrages in der Anlagewährung und trägt nur das übliche Emittentenrisiko.
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