Anleihen
Was sind Anleihen und wie funktionieren sie?
Anleihen sind Schuldverschreibungen, weil die Anbieter als Kreditnehmer und die Anleger als Kreditgeber fungieren, als Anlageprodukte sind sie vorwiegend risikoarme, kurz- bis mittelfristige, verzinsliche Wertpapiere. Zwar gehören die Anleihen zu den ältesten Wertpapierformen, allerdings werden sie heute in zahlreichen zeitgemäßen Varianten angeboten.
Funktionsweise von Anleihen
Anleihen können direkt beim Emittenten oder an der Börse erworben werden: In der jeweilig angebotenen Stückelung, z.B. 1000 Euro. Verbrieft werden dem Käufer dabei Laufzeit, Zinssatz und Zinszahlungstermine. Da Inhaber von Anleihen als Kreditgeber fungieren, erhalten sie bis zur Fälligkeit den ihnen urkundlich zugesagten Zins. Am Laufzeitende erfolgt die Tilgung (Rückzahlung) des überlassenen Kapitals: Zum jeweiligen Nennwert.
Verbrieft wurden die Anleihen ursprünglich über echte Papier-Urkunden, die einen Mantel (der die Höhe des überlassenen Kapitals enthielt) und einen Bogen (der die Kupons, gegen die die Zinsen ausgezahlt wurden, enthielt) umfassten. Daher wird der Zinssatz der Anleihen heute noch "Kupon" genannt, wegen der regelmäßigen Zinszahlungen werden die Anleihen auch als Rentenpapiere bezeichnet.
Die Konditionen der Anleihen werden mittlerweile wie alle anderen Geldanlagen und Wertpapiere "beurkundet": Durch auf Papier gedruckten elektronisch gespeicherten Dokumenten.
Varianten von Anleihen
Je nach Art der Verzinsung ist heute zwischen festverzinslichen Anleihen und Floater (Anleihen mit einem variablen Zins) zu unterscheiden. Der Zinssatz der Floater wird nach der aktuellen Marktzinslage angepasst, indem er an einem Referenzzinssatz gekoppelt wird, z.B. am Euribor (dem durchschnittlichen Zinssatz, zu dem Europas größten Banken sich Geld leihen). Daher bieten Floater normalerweise eine Zinsgutschrift pro Quartal.
Emittenten
Emittiert werden Anleihen zwecks Kapitalbeschaffung, daher ist die Liste der potentiellen Herausgeber lang: Staat & Länder (Obligationen, Staatsanleihen), Kommunen (Kommunal-Obligationen), Banken (Pfandbriefe), Unternehmen (Unternehmensanleihen).
Die Sicherheit der Anleihen hängt von der Liquidität der Herausgeber ab. Besonders risikoarm sind die mündelsicheren öffentlichen Anleihen, in denen das Kapital von unter Vormundschaft stehenden Menschen angelegt werden darf.
Chancen & Risiken
Bei guter Bonität des Emittenten kann eine Anleihe sehr sicher sein, dank hohen Kupons sehr attraktiv, auch beachtliche Kurssteigerungen können die Inhaber erfreuen. Bei schlechter Bonität sind allerdings Verluste möglich.
Für den Erwerb von Anleihen sind oft Provisionen (für Banken, Makler) fällig. Zumal Anleihen in einem Wertpapidepot aufbewahrt werden, sind für sie gegebenenfalls auch Depotgebühren zu entrichten.
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