Aktien

Die Aktie, das in Deutschland unbekannte Wesen

In Aktien investieren
(Foto: Warakorn - fotolia.de)

Aktien werden von vielen Personen als "Wertpapiere" angesehen, weil man diese - falls man es unbedingt wünscht - in gedruckter Form in Händen halten kann. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Sachanlage. Eine Aktie repräsentiert einen Anteil an einem Unternehmen. Während es früher Aktien nur mit Nennwerten zu 100 DM später dann zu 50 DM gegeben hat, dominieren heute die sogenannten "nennwertlosen Aktien". Aus den schriftlichen Unterlagen geht dann nur noch hervor, welchen Anteil am Unternehmen diese einzelne Aktie repräsentiert.

In Deutschland muss eine Aktiengesellschaft ein Grundkapital von mindestens 50.000 Euro haben. Auf wie viele Aktien dies aufgeteilt wird, entscheidet das Unternehmen bei Gründung. Der besondere Vorteil einer Aktiengesellschaft ist der, dass sich die Aktiengesellschaft sehr viel leichter Kapital beschaffen kann.

Aktien gekonnt handeln
Aktien gekonnt handeln (Foto: Franz Metelec - fotolia.de)

Dies geht "relativ einfach" durch die Herausgabe und den Verkauf weiterer Aktien. Das Aktienkapital ist kein Kredit sondern haftendes Eigenkapital. Dieses Eigenkapital muss weder verzinst noch zurückgezahlt werden. Die Aktionäre erhalten lediglich Anteile am Gewinn des Unternehmens, die landläufig als Dividenden bezeichnet werden.

Jede Aktie repräsentiert zugleich ein Stimmrecht in der Hauptversammlung. In der einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung werden dann ggf. Personalentscheidungen. Entscheidungen über die zukünftigen Pläne, die Verteilung der Gewinne usw. getroffen. Ein Aktionär, der 1000 Aktien besitzt, hat 1000 Stimmen. Wer nur eine Aktie besitzt, hat entsprechend nur eine Stimme. Manche streben die Aktienmehrheit (50% der Aktien + eine Aktie) an, um über die Unternehmenspolitik bestimmen zu können.

Chancen der Aktienanlage

Handelt es sich um ein innovatives Unternehmen besteht die Chance auf ein rasantes Wachstum mit weit überdurchschnittlichen Renditen. Daneben gibt es die großen Standartwerte (im DAX, Dow Jones etc. notiert), die eine konstante Ertragsentwicklung aufweisen und auf lange Sicht dem Anleger stabile wachsende Erträge garantieren. In Deutschland sieht man die Aktie seltsamerweise als eine riskantere Anlage an als ein festverzinsliches Wertpapier.

Die größte deutsche Bank ist eine Aktiengesellschaft und gibt Bankschuldverschreibungen heraus. Für letztere garantiert sie die Zinsen und die Rückzahlung. Was aber die meisten Sparer nicht wissen ist, dass im Falle der Insolvenz weder die Zinszahlung noch die Rückzahlung garantiert ist und diese Schuldverschreibungen zu einfachen Insolvenzforderungen werden, die nur noch quotal bedient werden. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn die Aktien dieser Bank wertlos werden, werden es die Schuldverschreibungen auch.

Risiken der Aktienanlage

Chancen der Aktienanlage
Chancen der Aktienanlage (Foto: eyetronic - fotolia.de)

Diese bestehen darin, dass weder Wertzuwachs noch Renditen vorhersehbar sind. Es kann sogar so weit kommen, dass die einzelne Aktie auf dem Papier wertlos wird. Dagegen bietet die Aktie aber einen Schutz gegen eine Währungsreform, denn die Gebäude, die Rohstoffe, die Fertigprodukte, das Können und Wissen der Mitarbeiter ist nach wie vor vorhanden, so dass schon bald ein finanzieller Neustart möglich ist.

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